Wie fühlt sich Hypnose an?

Wie fühlt sich Hypnose an?

Viele Menschen, die die Hypnose noch nicht selbst erlebt haben fragen sich, wie sich er Zustand der Trance in Hypnose wohl anfühlt.

Diese Frage ist aber nicht pauschal zu beantworten, da verschiedene hypnotische Bewusstseinszustände existieren, die vom Hypnotisanden sehr unterschiedlich wahrgenommen werden können.

In der Regel hört und liest man vor allem Beschreibungen der Entspannungshypnose, die in einem sehr ruhigen, fast schläfrigen Zustand stattfindet. Deshalb assoziieren viele Menschen mit der Hypnose auch einen tranceartigen Schlaf, in dem der Hypnotisand sehr ruhig und irgendwie "weg" ist - dieser macht aber nicht ausschließlich das Wesen der Hypnose, sondern ist nur ein Teil dessen, was sich mit Hypnose erreichen lässt.

Es gibt auch Hypnose-Zustände, die ganz im Gegenteil sehr aktiv sind, bei denen der Geist hellwach, sogar über-wach ist und über die übliche Denkleistung hinausgehen kann.

Zustände, in denen Rückführungen durchgeführt werden können erfordern ebenso eine andere hypnotische Trance als reine Entspannungssitzungen. Ebenso auch die Zustände, die man aus Show-Hypnose-Demonstrationen aus dem Fernsehen kennt.
Wer schon einmal gesehen hat, wie ein Hypnotisand bei einer Show auf einem Besen Gitarre spielt, dem ist vermutlich schon klar, dass man Hypnose nicht nur durch Entspannung oder schlafähnliche Zustände definieren kann.

Um die Frage beantworten zu können, wie sich Hypnose anfühlt, ist es also sinnvoll, mehrere verschiedene Hypnosezustände genauer zu betrachten:

Entspannungshypnose

In der Hypnosetherapie wird sehr häufig der Zustand der Entspannungs-Hypnose genutzt.

In diesem Zustand können dem Klienten Suggestionen gegeben werden und zusätzlich wirkt er sich beruhigend und regenerativ auf das Nervensystem aus.

Es ist also ein sehr guter, angenehmer Arbeitszustand, der einen mehrdimensionalen Nutzen - Suggestibilität, Entspannung und Regeneration - mit sich bringt, was die Wirkung der jeweiligen Anwendung oft intensiviert und durch ein angenehmes Grundgefühl vertieft.

Das Gefühl bei der Entspannungs-Hypnose ist den meisten Menschen gar nicht so fremd. Das liegt daran, dass jeder Mensch schon einmal Zustände, die der hypnotischen Trance ähnlich sind erlebt hat und sie wahrscheinlich in regelmäßigen Abständen immer wieder erlebt.

Wenn man einfach dasitzt und die Gedanken ziehen lässt, ein bißchen ins Leere schaut, vielleicht aus dem Fenster, vielleicht aber auch nur auf irgendeinen unbedeutenden Punkt im Raum - mit der Zeit entsteht ein Gefühl der inneren Ruhe, der "Gedankenlosigkeit" obwohl man noch wach ist - dieses Gefühl in Verbindung mit einem tiefen körperlichen Loslassen, wie man es erlebt, wenn man sich einmal richtig schön auf dem Sofa entspannt, kommt der hypnotischen Entspannungstrance schon recht nah.

Der Unterschied zwischen solchen alltäglichen trancenahen Entspannungssituationen und der Hypnose liegt vor allem darin, dass die Hypnose noch ein bißchen weiter geht, dieses Gefühl, dieses innere Loslassen noch verstärkt, bis der Klient eine Tiefe erreicht, die er aus eigener Kraft in der Regel nicht erreichen könnte.

Das Bewusstsein ist bei der Entspannungstrance in der Regel nicht ausgeschaltet. Es "driftet" zum Teil etwas ab, wird unscharf und sorgt für kleine Wahrnehmungsunterbrechungen, bei manchen Menschen blendet es sich auch komplett aus, aber die Abwesenheit des Bewusstseins ist keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Hypnose-Anwendung.

Die Meinung vieler Laien, das Bewusstsein müsse unbedingt "abgeschaltet" sein, damit Hypnose richtig funktionieren kann ist grundlegend falsch und geht von der Fehlannahme aus, das Bewusstsein würde sich als Störfaktor in die Hypnose einmischen und könne das "Durchdringen" der Suggestionen ins Unterbewusstsein stören oder im Zweifel sogar ganz verhindern.

Tatsache ist aber, dass das Bewusstsein in einigen Hypnosezuständen bedenkenlos parallel weiterarbeiten kann, während die Suggestionen des Hypnotiseurs dennoch ungehindert im Unterbewusstsein verarbeitet werden können. Wenn ein Klient in der Hypnose also noch "alles mitbekommt" ist das keinesfalls ein Zeichen dafür, dass die Hypnose nicht richtig wirkt, sondern lediglich eine Feststellung, dass sein Bewusstsein sich im Rahmen der Entspannungstrance nicht abgestellt hat.

Tieftrance

Um die Tieftrance zu beschreiben muss erst einmal geklärt werden, was mit Tieftrance überhaupt gemeint ist.

Ist damit ein tiefer hypnotischer Entspannungszustand gemeint, bei dem sich das Bewusstsein abschaltet und der Körper vollkommen entspannt ist oder ist es ein Zustand, in dem der Klient so dissoziiert ist, dass er einen Besen für eine Gitarre hält (in diesem Fall aber eine ganz normale Körperanspannung beibehält)?

Oder ist damit ein Zustand besonders guter Suggestibilität gemeint, in dem das Unterbewusstsein die Worte des Hypnotiseurs vorbehaltlos aufnimmt?

Allein die Frage impliziert schon, dass es nicht nur einen Tieftrancezustand gibt, sondern dass die Bezeichnung "tiefe Hypnose" einigen Interpretationsspielraum offen lässt. Das Wesen der Tieftrance ist deshalb auch immer wieder ein beliebtes Diskussions-Thema während der Hypnose-Ausbildung.

Die tiefe Entspannungstrance, bei der der Klient so sehr entspannt ist, dass er mit der Zeit in einen schlafartigen Zustand übergeht ist das, was sich die meisten Menschen unter der Tieftrance vorstellen. Dieser Zustand ist von vielen ersehnt, weil sie der Meinung sind, man könne darin Suggestionen am Wachbewusstsein "vorbeiflüstern" und damit auch störrischsten Menschen mit kritischster Haltung gegenüber der Anwendung eine Wirkung förmlich "aufzwingen".

Auch Klienten glauben oft, dass dieser Zustand besondere Vorteile in sich birgt. Sätze wie "Bringen Sie mich richtig schön weg, damit mein Unterbewusstsein die Hypnose auch annimmt und meine blöden Gedanken nicht schon wieder einen Riegel vorschieben" sind an der Tagesordnung.

Fakt ist aber, dass dieser bewusstlose Zustand garnicht unbedingt so sonderlich wirksam ist, wenn es um die Eingabe konkreter Suggestionen geht. Er ist zwar sehr entspannend und deshalb für viele körperliche Anwendungen wie bspw. die Behandlung von Schlafstörungen, chronischen Schmerzen oder Verspannungen geeignet, für die Psychotherapie oder ein Coaching im Rahmen der Hypnosetherapie ist er allerdings häufig weniger geeignet, weil einige wichtige Gehirnzentren, die für die Verarbeitung psychologischer Prozesse notwendig sind schon auf "Standby" geschaltet sind und die Wirksamkeit oft nicht viel intensiver ist als gäbe man einem Schlafenden während einer Tiefschlafphase die Suggestionen (auch wenn immer wieder gern geschrieben wird, man könne Menschen im Schlaf sehr gut hypnotisieren, ist dies doch ein eher fragwürdiges Unterfangen).

Das Unterbewusstsein nimmt sicher auch in einem tiefen, bewusstlosen Zustand einiges von den Suggestionen auf, aber letztenendes hat das zumeist nicht die Wirkung, die man sich von der Hypnose erwartet. Diese Wirkung ist eher in einem mittleren Trancezustand zu erzielen, in dem das Bewusstsein noch teilweise aktiv ist. So bekommen Bewusstsein UND Unterbewusstsein die Suggestionen mit und ihre Wirkung kann sich erfahrungsgemäß deutlich besser im Inneren verbreiten - selbst wenn noch Gedanken aktiv sind.

Außerdem wird der Tieftrance-Zustand der Entspannungstrance von vielen Klienten auch als Schlaf empfunden (was er zwar definitiv nicht ist, aber die Klienten denken dann nur "Eben war ich weg, jetzt bin ich wieder da, also hab ich wahrscheinlich geschlafen"). Im Anschluss an die Sitzung heißt es dann oft "Ich war ja gar nicht in Hypnose, ich bin irgendwann einfach eingeschlafen".

Lustig aber wahr: Viele Klienten erhoffen sich in der Hypnose eine Art Bewusstlosigkeit, tritt diese aber ein, sind sie auch nicht zufrieden, weil sie dann glauben, sie hätte geschlafen. Man kann es ihnen aber auch nicht verübeln, denn das Gefühl und die Entspannung in der tiefen Entspannungstrance kommen dem Schlaf manchmal schon sehr nah.

Der Tieftrance-Zustand, den man aus der Show-Hypnose kennt verhält sich da vollkommen anders. In ihm hat der Klient noch ein ganz normales Körpergefühl und zeigt auch keine nennenswerten Zeichen von Entspannung. Er gleitet hingegen in eine Art andere Realität ab. Gegebene Suggestionen werden für ihn zur subjektiven Realität. Er sieht den Besen tatsächlich als Gitarre und hört sich auch darauf spielen. Das Bewusstsein ist dabei so eingeengt wie bei einem Alkoholrausch. Die Konzentration liegt ganz auf den Suggestionen und ihren Wirkungen. Der Klient fühlt sich wohl und geht ganz in dem Thema auf. Allerdings ist diese Art der Tieftrance therapeutisch gesehen nicht sehr wertvoll, da ihre Wirkungen nach der Auflösung der Hypnose fast vollständig verfliegen. Es ist schwierig, eine therapeutische Folgewirkung über diese Art der Hypnose hinaus in den Alltag zu transportieren. Deshalb wird diese Trance, die auch als "Somnambulismus" bezeichnet wird vor allem zu Show- und Demonstrationszwecken und für experimentelle Anwendungen genutzt. In therapeutischen Praxen kommt sie selten bis nie vor, was auch damit zusammenhängt, dass sie teilweise etwas aufwändig in der Einleitung ist und die Erzeugung des Somnambulismus den zeitlichen Rahmen einer Behandlung sprengen könnte.

Die eigentliche therapeutische Tieftrance wirkt am dezentesten von den hier beschriebenen Zuständen, hat aber den höchsten dauerhaften Wirkungsgrad. In Ihr fühlt sich der Klient entspannt, vielleicht etwas benebelt ist aber geistig noch weitestgehend anwesend. Was diese Trance vor allem ausmacht ist, dass sich in ihr das Unterbewusstsein am besten beeinflussen lässt und die Suggestionen am intensivsten wirken.

Der Klient ist anschließend oft von der Wirkung überrascht, weil er doch noch die ganze Zeit "da war". Der Grund, warum die Intensivste Wirkung der Hypnose oft in einem Zustand mit noch vorhandenem Bewusstsein erzielt werden kann, liegt vermutlich darin, dass die kognitiven Regionen, in denen eine Veränderung geschehen soll oft auch eng mit dem Bewusstsein verknüpft sind. Ist die Trance "zu tief" im Sinne von Entspannung, kann es sein, dass sich mit dem Bewusstsein auch diejenigen Regionen abschalten, in denen die Wirkung geschehen soll.

Wachhypnose

Die Wachhypnose geschieht - wie der Name schon sagt im vollkommenen Wachzustand.

Das heißt, der Klient empfindet in diesem Moment überhaupt nichts außergewöhnliches sondern empfängt nur die Suggestionen, so als würde der Hypnotiseur sie einfach so dahersagen. Dennoch kann die Wachhypnose eine große Wirkung entfalten. Die Wachhypnose wird vor allem bei Klienten eingesetzt, bei denen eine herkömmliche Vorgehensweise z.B. aufgrund körperlicher Beschwerden oder Ängsten oder eines medizinischen Notfalls nicht möglich sind.

Grundsätzlich ist im Rahem einer Therapie zwar eine entspanntere Trance zu bevorzugen - und viele Klienten sind auch bereit, diese anzunehmen, wenn sie erst einmal erlebt haben, wie angenehm und wie wenig angsteinflößend die Hypnose tatsächlich ist - aber dennoch hat auch die Wachhypnose ihre Daseinsberechtigung als elegantes, unkompliziertes Medium zur Gabe von Suggestionen.

Experimentelle Trancen

Unter "experimentellen Trance" möchten wir vor allem die Trancezustände zusammenfassen, die im alltäglichen Praxisgebrauch vielleicht nicht so gängig sind, aber mit Hilfe spezieller Einleitungstechniken besonders interessante Bewusstseinseffekte erzeugen können.

Hypnotiseure gehen mit diesen Trancezuständen häufig sehr vorsichtig um, da sie auf den Klienten zwar sehr beeindruckend wirken, gleichzeitig aber auch intensive psychedelische Effekte erzeugen können, mit denen nicht jeder Klient auf Anhieb umgehen kann (manche sind im Anschluss eher verstört und können das Erlebte nur schwer einordnen).

Auch wenn sich Klienten im Vorfeld häufig "eine besonders intensive Hypnose" wünschen, ist es ihnen zumeist aber dennoch wichtig, ein bestimmtes Maß an Kontrolle zu behalten. Diese Tranceart führt den Hypnotisanden regelrecht in "andere Welten" und ist für viele Klienten schon zu intensiv.

Einige experimentelle Tranceinduktionen sind in der Lage, das Körperempfinden, das emotionale Empfinden oder auch die Bewusstseinsinhalte des Hypnotisanden so stark zu beeinflussen, dass dieser regelrecht "in eine andere Welt" abgleitet. Die Empfindungen, die er dabei hat können sehr unterschiedlich sein: von starken Emotionen über ein Gefühl des Einsseins mit dem gesamten Universum bis hin zu parapsychologisch anmutenden Wahrnehmungen aller Art.

Diese Trancen werden häufig in die Kategorie "experimentell" eingeordnet, weil sie nicht unbedingt für klassische therapeutische Zwecke geeignet sind, sondern eher einen Platz außerhalb des üblichen Praxisrepertoires einnehmen. Sie werden zumeist im Rahmen von spirituell orientierten Selbstfindungsanwendungen oder in der Bewusstseinsforschung genutzt. Da der Klient darin nur sehr bedingt empfänglich für Wirksuggestionen ist, ist es für einen therapeutisch orientierten Hypnotiseur auch nicht erstrebenswert, diese Techniken im Rahmen normaler Behandlungen einzusetzen.

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