Hypnose bei Selektiven Essstörungen

Hypnose bei Selektiven Essstörungen (SED)

Hypnose bei selektiven Essstörungen

Hypnose bei selektiven Essstörungen

Eine Selektive Essstörung (Selective Eating Disorders / SED) ist eine starke Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel.

Betroffene können üblicherweise bestimmte Nahrungsmittel nicht zu sich nehmen, wobei der Grund für die Aversion keine Allergie oder Unverträglichkeit ist, sondern auf der psychischen Ebene gelagert ist.

Selektive Essstörungen können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und sich auf verschiedenste Lebensmittel beziehen. Manche Betroffenen haben nur Probleme mit einem oder wenigen Nahrungsmitteln, andere haben nur noch eine enge Auswahl an Nahrungsmitteln, die sie überhaupt zu sich nehmen können.

Häufig betroffen sind Kinder und Jugendliche, bei denen Selektive Essstörungen auch phasenweise auftreten und sich dann von selbst wieder legen können. Bei einem kleineren Teil bleiben die Selektiven Essstörungen dauerhaft erhalten bis ins Erwachsenenalter.

Bei manchen Betroffenen treten Selektive Essstörungen plötzlich nach bestimmten Erkrankungen (Schlaganfall, Infektionen) auf, aber auch die Einnahme bestimmter Medikamenten kann Selektive Essstörungen begünstigen, da manche Medikamente den Geschmackssinn beeinflussen (z.B. bestimmte Rheuma-Medikamente).

Selektive Essstörungen stellen häufig auch eine Belastung für das Umfeld Betroffener dar, die sich Sorgen machen oder wegen der eingeschränkten Essmöglichkeiten des Betroffenen selbst in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt sind und bspw. nicht essen gehen oder kochen können, wie sie es sonst vielleicht täten.

Eine besondere Belastung stellen Selektive Essstörung häufig für die Eltern Betroffener dar, da diese sich um ihr Kind sorgen und ihm helfen möchten, oft den Problemen ihres Kindes relativ machtlos gegenüberstehen und ggf. noch in familiäre Konflikte geraten, weil bspw. Überredungs- oder Überzeugungsversuche ins Leere laufen und mit der Zeit eine gereizte Stimmung entsteht, die zu Streit oder Vorwürfen führen kann.

Hier können Sie eine Audio-Hypnose zum Thema Selektive Essstörungen genießen.

Diese Umfassende Hypnose ist so konzipiert, dass sie sich automatisch an die Bedürfnisse des Hörers anpasst.

Falls Sie sich weiterführende Unterstützung, die über diese Hypnose hinaus geht oder Hilfe bei einem ganz konkreten Thema in Zusammenhang mit Selektiven Essstörungen wünschen, wende Dich bitte direkt an einen Hypnosetherapeuten in Ihrer Umgebung.

Ursachen Selektiver Essstörungen

  • Selektive Essstörungen können unterschiedlich ausgeprägt sein und es scheint mehrere mögliche Ursachen für sie zu geben, wobei manche evtl. auch kombiniert vorkommen können oder sich untereinander begünstigen (bspw. dass jemand mit einem ohnehin sensiblen Geschmackssinn und / oder einer Neigung, Phobien zu entwickeln nach Medikamenteneinnahme Selektive Esstörungen entwickelt). Im Folgenden werden einige bekannte Varianten erläutert.

  • "Entgleisung" des natürlichen Ekelgefühls - Der Mensch hat von Natur aus eine instinktive Abneigung bspw. gegen Übelriechendes, Verdorbenes oder potenziell Giftiges, die ihn schützen soll. Denkbar ist, dass bei Selektiven Essstörungen dieser Instinkt sich irrtümlich ausgeweitet hat und sich nun auf Nahrungsmittel bezieht, die gar keine Bedrohung darstellen, vom Gehirn aber also solche empfunden werden.

  • "Supertaster" - Hochensibler Geschmackssinn - eine weitere Theorie zur Entstehung Selektiver Essstörungen ist, dass manche Betroffene einen besonders ausgeprägten Geschmackssinn haben, der sie Geschmack teilweise übermäßig / verfälscht wahrnehmen lässt, sodass bestimmte Lebensmittel für sie tatsächlich unangenehm schmecken, die für andere "normal" schmecken. Supertaster sind häufig besonders sensibel in Bezug auf Bitterstoffe, was auch erklären kann, warum viele Betroffene Selektiver Essstörungen ähnliche Lebensmittel (Brokkoli, Rosenkohl, Zwiebeln) ablehnen.

  • Parallelen zu spezifischen Phobien - Spezifische Phobien entstehen manchmal plötzlich und ohne erkennbaren Grund. Man vermutet u.a. dass Assoziations-Fehler im Gehirn verantwortlich sind, die Themen und Emotionen im Rahmen von Speicherprozessen falsch zugeordnet werden. Gerade bei sehr plötzlich auftretenden Phobien liegt die Vermutung von Zuordnungsfehlern nah. Auch die Tatsache, dass Betroffene Selektiver Essstörungen häufig gut auf Phobien-Therapien ansprechen spricht für gewisse Parallelen.

  • Traumatische Erfahrungen - Eine denkbare Ursache für Selektive Essstörungen sind auch traumatische Erfahrungen mit Lebensmitteln vor allem im frühkindlichen Alter. Das wiederholte "essen-müssen" von Nahrungmitteln, die nicht schmecken oder ein Ekelgefühl erzeugen kann ggf. zu Überreaktionen und Übertragungen auf andere Lebensmittel führen.

  • Weitere Theorien - Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Theorien wie bspw. "Verweigerung der Nahrung als Rebellion gegen die Mutter / Eltern", "Neurologische Fehlverbindungen zw. optischer Wahrnehmung und Geschmackswahrnehmung" (bspw. gerade wenn Nahrungsmittel einer bestimmten Farbe abgelehnt werden), "Suchtähnliches Verhalten" (bspw. wenn nur ein bestimmtes "Lieblings-Lebensmittel" akzeptiert wird).

  • Körperliche Reaktionen nach bestimmten Erkrankungen, bei Einnahme von Medikamenten oder aufgrund hormoneller Einflüsse - Teilweise entstehen Selektive Essstörungen nach Schlaganfällen oder nach schwereren Infektionen. Man geht hier davon aus, dass möglicherweise Nerven beeinträchtigt wurden, was zu einer Veränderung der Geschmackswahrnehmung führt.

    Ebenso können bestimmte Medikamente (bekannt bspw. Rheuma-Medikamente) die Geschmackswahrnehmung beeinflussen und eine Aversion gegenüber bestimmte Lebensmittel herbeiführen. Ebenso sind bei hormonellen Einflüssen (bekannt bspw. "ungewöhnliche Gelüste" während der Schwangerschaft) Veränderungen des Geschmackssinns und des Appetits bekannt.

Es sind also sehr verschiedene Ursachen für Selektive Essstörungen möglich - deshalb ist es auch wichtig, die jeweilige Behandlung eines Klienten individuell zu gestalten und auf seine jeweiligen Bedürfnisse abzustimmen.

Die Hypnose bietet hier die Möglichkeit, sehr individuelle Therapiekonzepte zu gestalten und bei Bedarf Elemente aus anderen Therapiemethoden (Verhaltenstherapie, EMDR u.a.) gezielt mit einzubeziehen.

Anwendungsmöglichkeiten der Hypnose bei Selektiven Essstörungen

  • Eine Hypnose-Behandlung / Hypnotherapie ist immer ein sehr individuelle Zusammenarbeit zwischen Hypnotiseur und Klient, die neben der konkreten "hypnotischen Arbeit" noch eine ganze Reihe anderer Aspekte wie Vorgespräch, Kommunikation, Rapport, Sprache, Einbezug von Ressourcen etc. beinhaltet. Die folgenden Behandlungsvorschläge sind also vor allem Denkanstöße, um zu informieren & inspirieren, in welche Richtung eine Hypnosebehandlung gehen kann, sollten aber natürlich immer im Gesamtkontext gesehen und, wenn Sie für die Behandlung eines konkreten Klienten geeignet erscheinen stimmig in die Behandlung eingebunden werden.

  • Direkte Suggestionen (zur "Programmierung" des Unterbewusstseins) wie "Du kannst alle Lebensmittel ganz entspannt essen und fühlst Dich dabei vollkommen wohl", "Du hast die Kontrolle über Dein Essverhalten und Dein Unterbewusstsein und Dein Körper werden Dich dabei unterstützen, das essen zu können, was Du möchtest", "Von Tag zu Tag entwickelst Du ein besseres Verhältnis zu Nahrungsmitteln und von Tag zu Tag wirst Du immer freier in Deiner Nahrungsauswahl", "Du bist Dir jederzeit bewusst, dass Deine Aversionen keinen realen Hintergrund haben und Du kannst sie überwinden, wenn Du möchtest" o.ä. sind vor allem ergänzend als Baustein eines gesamten Behandlungskonzeptes einsetzbar, werden von Klienten aber oft sehr positiv aufgenommen, da viele Menschen sich die Hypnose genau so vorstellen und sich wünschen, dass der Hypnotiseur etwas "programmiert".

  • Suggestionstexte / Hypnoseskripte (speziell für eine bestimmte Behandlung entwickelte und nach hypnotischen Kriterien strukturierte Behandlungstexte - wir gehen hierbei natürlich von qualitativ hochwertigen Texten in therapeutischer Qualität aus) können bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen sehr nützlich und hilfreich sein, da man in sie verschiedenste hypnotische Komponenten (Direkte Suggestionen, hypnoanalytische Prozesse, positive Visualisierungen, selbstorganisatorische Freiräume) integrieren kann.

    Der Vorteil guter Suggestionstext-Konzepte ist, dass dem Klienten eine hochwertige Behandlung geboten werden kann und die Behandlung von vielen Klienten als "richtige Hypnose" (also so, wie sie sich die Behandlung auch vorgestellt haben) wahrgenommen wird (im Vergleich zu bspw. interaktiven Vorgehensweisen, die häufig erst noch erläutert werden müssen, damit der Laie sie als Hypnose erkennt).

    Gute Suggestionstexte (in die bspw. auch interaktive Gesprächsteile integriert sein können) sind oftmals sehr ausgefeilt und vereinen viele sinnvolle hypnotische Komponenten und Strategien in sich, die in dieser Form sonst nur schwer so kompakt innerhalb einer Sitzung frei oder auswendig darstellbar wären. Sie stellen also sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Hypnotiseure eine sinnvolle Option dar, um sich bspw. mit einem Behandlungsthema vertraut zu machen oder zu gewährleisten, dass eine Behandlung nach einem bestimmten Konzept abläuft und alle gewünschten Themen und Inhalte berücksichtigt werden. Zudem haben sie Vorteile wie

    a) Vergleichbarkeit (man kann die Wirkung eines Textes bei verschiedenen Klienten vergleichen und bspw. Durchschnittswerte, aber auch Abweichungen besser erkenen)

    b) Erweiterbarkeit und Anpassbarkeit (man kann Suggestionstexte bei Bedarf jederzeit ausbauen oder individualisieren. So kann sich ein Text mit der Zeit immer mehr an den Bedarf des Klienten anpassen)

    c) Erfahrungs-Aufbau (einen Suggestionstext, mit dem man schon häufiger gearbeitet hat, verinnerlicht man immer besser und kann auch Inhalte für die freie Formulierung adaptieren bzw. irgendwann vollkommen frei arbeiten)

    d) Wiederholbarkeit (wenn eine Behandlung gut verlaufen ist und ein Klient später auffrischen möchte, wünschen sich Klienten häufig "genau das selbe noch einmal")

    e) Vertiefungsmöglichkeit (Wiederholung bringt in der Hypnose oft Vertiefung - das heißt, 3 Sitzungen mit einem identischen Konzept wirken bei manchen Klienten intensiver als 3 unterschiedliche Behandlungen)

  • Hypotische Fantasiereisen / Trancereisen - wie bspw. Entspannungs-Reisen oder Fantasiereisen mit märchenartigem oder fantasievollem Inhalt und ggf. therapeutischen Elementen können bei der Behandlung von Selektiven Esstörungen häufig sehr gut eingesetzt werden und werden von vielen Klienten als sehr wohltuend empfunden.

    Menschen mit Selektiven Essstörungen leiden häufig unter starkem emotionalem Stress (bis hin zur Verzweiflung) aufgrund ihrer Ernärungsprobleme.

    Teilweise konnte beobachtet werden, dass Entspannung und Förderung der inneren Ruhe bereits das Essverhalten positiv beeinflusste (gerade wenn die Einschränkungen der Nahrungsauswahl schwankten und die Betroffenen von "besseren und schlechteren Tagen" berichteten, was ihr Essverhalten anging).

    Hypnotische Fantasiereisen können auch im Gruppen-Setting oder als Audio-Aufzeichnung (CD / mp3) eingesetzt werden.

    Manche Klienten empfinden hypnotische Trancereisen als ihre "Lieblingsanwendung der Hypnose", da sie sehr wohltuend sind und gleichzeitig sehr erholsam und heilsam sein können.

  • Tiefe Regenerationstrancen ("Deep State" / hypnotische Tiefenentspannung) zur Entspannung und Regulierung des Nerven- und ggf. Immunsystems können bei Selektiven Essstörungen dazu beitragen, die Innere Ruhe zu fördern und das Nervensystem zu beruhigen.

    Manche Klienten mit Selektiven Essstörungen leiden auch unter Stress und emotionalen Belastungen (teilweise aufgrund ihrer Ernährungsprobleme teilweise aus anderen Gründen) und verspüren im Anschluss an eine tiefe Regenerationstrance eine Symtomlinderung. Bei einem teil der Klienten mit selektiven Essstörungen liegt allerdings keine mit den SE in Verbindung stehende Stressbelastung vor - hier ist es dann oft sinnvoller, sich auf andere Behandlungsansätze zu konzentrieren.

    Idealerweise tiefe Regenerationstrancen zu Beginn einer Therapie eingesetzt werden, um zu testen ob sie sich auf die Symptome auswirken. Wenn ein Klient gut auf sie reagiert, können sie ein wichtiger Schlüssel für den Therapieerfolg sein! Tiefe Regenerationstrancen sind bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen i.d.R. keine alleinstehende Therapie, sondern werden in den hypnotischen Behandlungsprozess eingebunden (bspw. im Anschluss an eine andere Anwendung oder als Bestandteil einer Serie mehrere Behandungssitzungen).

    Eine Besonderheit tiefer Regenerationstrancen ist, dass sie dem Unterbewusstsein und dem Körper einen Raum geben, um verschiedenste Dinge selbst zu korrigieren. Es kam schon häufiger vor, dass Klienten im Anschluss an eine Regenerationstrance von positiven Effekten und Veränderungen berichteten, die eigentlich gar kein Thema der Behandlung waren - das Unterbewusstsein nutzte einfach die Gelegenheit und die Freiheiten, die die Trance ihm gibt, um selbst Lösungen für unterschiedlichste Themen psychischer oder körperlicher Natur zu finden. Klienten sprachen in diesem Zusammenhang bspw. von einer Art "Druckausgleich", die da stattfand: Etwas, das sich angestaut hatte, konnte im Zustand der Trance nun "abfließen" bzw. sich regulieren.

  • Rationale Ansichten hypnotisch mit dem Unterbewusstsein synchronisieren - Sätze, die mit "Ich weiß ja eigentlich, dass..." beginnen und auf die ein "aaaber..." folgt, sind sicherlich jedem Therapeuten und Coach bekannt!

    In der Hypnose gibt es verschiedene Wege, diese rationalen Ansichten mit dem Unterbewussten zu verschmelzen.

    Bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen hört man solche Sätze besonders häufig: "Ich weiß ja eigentlich, dass Gemüse gesund für mich wäre, aaaber...", "Ich weiß ja eigentlich, dass mir nichts passiert, wenn ich XY esse, aaaber…", "Ich weiß ja eigentlich, dass mir nichts passiert, wenn ich versuche, mich zu überwinden, aaaber…"

    Betroffene selektiver Essstörungen wissen i.d.R. dass ihre Aversionen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln irrational / unnötig sind und ihnen nichts geschehen würde, wenn sie es schaffen würden, sie zu sich zu nehmen (falls ein Klient glaubt, wirklich Schaden zu nehmen, wenn er etwas bestimmtes zu sich nimmt, ist zu prüfen ob es sich tatsächlich um eine selektive Essstörung oder möglicherweise eine andere Symptomatik aus den Bereichen Allergien / Unverträglichkeiten / Zwangsgedanken u.a. handelt).

    Ein wichtiges Ziel einer Therapie bei selektiven Essstörungen ist deshalb, das Unterbewusstsein mit dem rationalen Denken zu synchronisieren, damit die irrationalen Aversionen ausbleiben und eine Nahrungsaufnahme hindernisfrei und selbstverständlich werden kann. In der Vergangenheit hat sich hier u.a. eine Strategie bewährt, bei der der Klient gezielt trainiert, seine Aversionen "auszuschalten" und Kontrolle über das eigene Verhalten sowie evtl. phobische Reaktionen zu erlangen.

  • Hypnoanalyse (mit ursachenorientierter Regression / Regressive Hypnose) - bei dieser Vorgehensweise geht man in Trance an die psychischen / emotionalen Ursachen der selektiven Essstörungen zurück und löst diese - wenn man eine geeignete Ursache / Situation findet - auf unterschiedliche Weise auf (bspw. durch Aufklärung des früheren Ichs, nachträgliche Veränderung von Situationen, symbolischer Verabschiedung der Auslöser, Vergebungsabeit u.a. - auch das reine Erkennen von Zusammenhängen kann zu tiefgreifenden Veränderungen führen).

    Eine typische Herangehensweise ist, dass man anhand einer mit dem zu behandelnden Thema assoziierten Emotion (bei selektiven Essstörungen bspw. das Gefühl der Aversion, wenn man sich vorstellt, etwas problembehaftetes zu essen) andere assoziierte Situationen aus der Vergangenheit oder Gegenwart (mögliche Auslösersituationen, aber auch Schlüsselsituationen mit Symbolcharakter) erinnert und dann erkennt, be- oder verarbeitet.

    In manchen Fällen finden sich tatsächliche Auslöser (bspw. traumatische Erfahrungen mit Lebensmitteln in der Vergangenheit), bei multifaktoriellen Auslösern (nicht jedes Problem hat nur EINE Ursache - oft gibt es eine ganze Reihe von Ursachen, die in ihrer Summe zum Problem werden) können auch Situationen gefunden werden, die typisch für das Thema sind und als Variable für die Gesamtheit der Auslöser dienen können.

    Wenn die eigentliche Ursache für die Selektiven Essstörungen darin liegt, dass der Betroffene ein "Super-Taster" ist, also über einen gesteigerten Geschmackssinn verfügt, der ihn empfindlich für bestimmte Geschmacksrichtungen macht, ist die Suche nach einem "Auslöser" möglicherweise weniger erfolgversprechend. Hier sollte man ggf. eher zielorientiert arbeiten oder nach tolerierbaren Alternativen suchen, die sich für den Betroffenen stimmig anfühlen.

    Wichtig bei der ursachenorientierten / analytischen Hypnose ist, zu bedenken, dass nicht alle Erinnerungen für "bare Münze" genommen werden sollten. Wenn man das Unterbewusstsein bittet, "an die Ursache" zurückzukehren, muss nicht zwingend eine "wahre", tatsächlich so geschehene Situation erscheinen und die erinnerte Situation muss auch nicht wirklich DER eine Auslöser für das zu behandelnde Thema sein - es kann erfahrungsgemäß sehr gut sein, dass das Unterbewusstsein hier mit Variablen oder Symbolen arbeitet und die Ursachen der Symptome mit einer sinnbildlichen Situation verbindet. Hier ist eine solide Aufklärung wichtig, damit der Klient keine falschen Schlüsse in Bezug auf die tatsächliche Entstehung seiner Symptome zieht und in diesem Rahmen bspw. jemanden "beschuldigt", der in einer symbolischen Erinnerung wahrgenommen wird, tatsächlich aber gar nicht wirklich verantwortlich ist.

    Insgesamt bietet die Analytische Hypnose / Hypnoanalyse aber sehr interessante Möglichkeiten zur Behandlung von Zwangsstörungen und / oder dem Umgang eines Klienten mit Stressauslösern.

    Eine Alternative zur Arbeit mit realen Erinnerungen kann das Symboldrama bzw. die Arbeit mit fiktiven / konstruierten Auslösersituationen sein. Hierbei werden scheinbare / fiktive Situationen "erinnert" stellvertretend für die tatsächliche Auslöser-Situation/en bearbeitet. Der Einsatz eines Symboldramas bzw. fiktiver Auslösersituationen bietet sich bspw. an, wenn der Klient keine realen Erinnerungen mit Bezug seinem Thema hat bzw. in Hypnose abrufen kann oder wenn die realen Erinnerungen zu belastend sind, um mit ihnen zu arbeiten. Auch wenn multifaktorielle Auslöser vorliegen und es sich anbietet, diese zusammenzufassen, kann ein eine entsprechend aufgebaute Symbol-Situation hilfreich sein.

    Das Unterbewusstsein kann die symbolische Lösung eines imaginierten Problems mit den tatsächlichen Ursachen verknüpfen und über diesen "Umweg" eine Besserung herbeiführen. Hierbei sollte man selbstverständlich ebenfalls darauf achten, dass der Klient aus den "vermeintlichen Auslösern" keine falsche Logik ableitet, die später zu Konflikten führen könnte (also dass er bspw. eine fiktive Problemursache wie bspw. eine frei assoziierte Situation, die so tatsächlich nie stattgefunden hat, für real hält).

  • "Selbstorganisatorische Hypnose" (bspw. "Blockadenlösung", Anwendungen bei denen dem Unterbewusstsein Raum gegeben wird, eigene Lösungen zu finden; z.B. auch im Rahmen von auf das Thema abgestimmten Fantasiereisen). Anwendungen wie die Blockadenlösung haben sich sehr bewährt und können auch bei der Behandlung von selektiven Essstörungen (z.B. zu Beginn einer Therapie oder als Start in eine Behandlungssitzung) eingesetzt werden.

  • Hypnosystemische Anwendungen wie bspw. eine Teilpersönlichkeitsarbeit (Kommunikation mit dem "inneren Kind", dem "inneren Kritiker" - oder im Fall von Selektiven Essstörungen bspw. mit dem "Inneren Ablehner" oder dem "Inneren Ekelerzeuger") können bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen mit Hypnose ebenfalls regelmäßig eingesetzt werden.

    Hier kann einerseits mit Persönlichkeitsanteilen kommuniziert werden, die für das Verhalten des Klienten in Bezug auf sein Essverhalten relevant sind, andererseits können auch hypnotische Aufstellungen (vgl. Orga-Aufstellungen / Familienaufstellungen in Hypnose) durchgeführt werden, wenn der Eindruck besteht, dass systemische Konflikte vorliegen.

    Mit Hilfe der Hypnosystemik können regelmäßig innere Harmonisierungen erreicht werden, die idealerweise auch zu einem Nachlassen / Ausbleiben der Aversion-Symptome bei SE führen können.

  • Positive Visualisierungen / Imaginationen, die hypnotisch verankert werden können.

    Bspw. vollkommen entspannt und ohne Probleme essen, was man möchte. Alle Nahrungsmittel als ganz normal empfinden. Mit Nahrung umgehen als hätte es nie ein Problem gegemen…

    Die Visualisierung und Imagination von Zielen und Zielzuständen in Hypnose ist ein wichtiges und wertvolles Tool, um dem Unterbewusstsein (das Bilder und Vorstellungen häufig besser versteht als Worte) zu vermitteln, woran es arbeiten soll.

    Hier kann übrigens auch die "Vorbild-Technik" genutzt werden, bei der der Klient in seiner Vorstellung in die Rolle einer Person schlüpft, die sich so verhält, wie er sich wünscht, sich verhalten zu können. Dies kann eine reale Person aus seinem Umfeld oder auch eine fiktive Person sein, je nachdem, was in der jeweiligen Situation sinnvoller erscheint. Die Eigenschaften dieser "Rolle" können anschließend hypnotisch verankert und verinnerlich werden und werden idealerweise vom Unterbewusstsein in reale Verhaltensmuster übertragen.

    Wichtig ist auch, dass der Klient überhaupt eine Vorstellung entwickelt, "wo die Reise hingehen soll" und sich nicht nur auf "Dinge konzentriert, die weg gehen sollen". Erst wenn man eine solche Anwendung einmal durchführt, sieht man immer wieder, dass viele Klienten gar keine Vorstellung davon haben, wie sie sich fühlen werden, wenn sie ihre Ziele erreicht haben, da sie aktuell noch viel zu sehr in der Problemsituation gefangen sind - allein das Entwickeln und die Gestaltung einer positiven Imagination kann hier schon ein wichtiger Schritt in Richtung der Lösung sein und im Anschluss an eine solche Ziel-Visualisierung sind häufig schon erste Veränderungen zu beobachten.

  • Einsatz der VAKOG-Modells bei Imaginationen

    Der Mensch kann sich Dinge auf verschiedenen Ebenen und vor allem auf verschiedenen Sinneskanälen vorstellen.

    Die 5 Sinnes-Kanäle des Menschen sind:

    • Visuell (Sehen)

    • Auditiv (Hören)

    • Kinästhetisch (Fühlen)

    • Olfaktorisch (Riechen)

    • Gustatorisch (Schmecken)

    Aus ihren Anfangsbuchstaben ergibt sich die Abkürzung "VAKOG".

    Es hat sich bewährt, bei hypnotischen Imaginationen, aber auch im Rahmen von Suggestionstexten oder anderen Hypnoseanwendungen darauf zu achten, mehrere (oder wenn möglich alle) Sinneskanäle abzudecken, da man festgestellt hat, dass Menschen unterschiedlich stark auf Imaginationen unterschiedlicher Sinneskanäle reagieren und manche Menschen bspw. eine Vorstellung, dass jemand etwas zu ihnen sagt besser ins Unterbewusstsein aufnehmen können als eine visuelle Vorstellung davon, wie sie ein Ziel erreicht haben (oder umgekehrt). Andere reagieren wiederum besonders gut auf die Vorstellung kinästhetischer Reize (die Vorstellung, wie sie sich am Ziel fühlen). Überraschen wirkungsintensiv können auch okfaktorische Imaginationen sein (die Vorstellung, dass etwas gut riecht, dass es "am Ziel gut riecht" o.ä.), was aus neurologischer Sicht aber gar nicht so überraschend ist, denn der Geruchssinn hat (u.a. aus Gründen der Selbsterhaltung) eine sehr direkte Verbindung zum Gehirn und vor allem zu dessen tieferen Strukturen.

    Jeder Mensch hat sein eigenes "VAKOG-Profil", das heißt jeder Mensch kann sich unterschiedliche Sinneswahrnehmungen unterschiedlich gut vorstellen und auf jeden Menschen wirken auch Imaginationen auf den jeweiligen Kanälen etwas anders. Wobei die Tatsache, dass man sich auf einem Kanal etwas besonders gut vorstellen kann nicht auch automatisch eine Garantie dafür ist, dass über diesen Kanal auch besonders leicht und schnell Veränderungsprozesse angestoßen werden können. Als Behandler kann man sich ein wenig an bekannten Vorlieben und Stärken bzgl. der individuellen Sinneskanal-Nutzung des Klienten orientieren - am besten ist es jedoch immer, möglichst alle Kanäle mit einzubeziehen, um eine möglichst breit angelegte Information an das Unterbewusstsein zu senden und um alle relevanten "Spieler" mit einzubeziehen.

    Bei Selektiven Essstörungen kann es natürlich sinnvoll sein, bei hypnotischen Imaginationen einen Schwerpunkt auf olfaktorische und gustatorische Imaginationen zu legen, damit das Unterbewusstsein positive Geruchs- und Geschmacksergebnisse verinnerlichen und ggf. negative Assoziationen ersetzen kann.

    Doch auch kinästhetische Empfindungen (wie fühlt sich das Nahrungsmittel im Mund an) oder Auditive Imaginationen (Lob vom Umfeld!) können von Bedeutung sein. Nicht zuletzt natürlich auch die Optik der Speisen oder das Bild, wie man selbst entspannt am Tisch sitzt und isst… VAKOG ist also gerade bei Selektiven Essstörungen voll einsetzbar!

  • Ressourcen integrieren - Als "Ressourcen" versteht man in der Hypnose alle Möglichkeiten, über die der Klient verfügt, die eingesetzt werden können, um ein Ziel zu erreichen.

    Dies können bspw. Erfahrungen, Talente, Unterstützung durch andere, oder Erinnerungen an Situationen, in denen man sich besonders wohl fühlte oder in denen man etwas erreichte was vielleicht mit dem Behandlungsziel vergleichbar war sein.

    Ressourcen in die Hypnose zu integrieren kann sehr hilfreich sein, um zusätzliche Potenziale freizusetzen und den Behandlungsprozess zu beschleunigen und zu intensivieren.

    Bei Selektiven Essstörungen bietet es sich bspw. an, nach Erinnerungen an Zeiten zu suchen, als man bestimmte Dinge noch (besser) essen konnte oder nach Erinnerungen an "gute Tage", an denen die Probleme beim Essen einmal schwächer waren oder vielleicht sogar ausblieben und diese als Ressource einzusetzen, die dem Unterbewusstsein den Weg weist.

    Ebenso lassen sich Stärken und Erfolge aus anderen Bereichen übertragen wie bspw. sportliche oder schulische Leistungen, aber auch Situationen, in denen man ein Problem gemeistert oder eine Hürde überwunden hat.

  • Hypnotische Desensibilisierung belastender Emotionen (evtl. auch mit begleitendem EMDR) - hierbei werden belastende Emotionen und Reaktion gezielt erinnert und mittels spezieller hypnotischer Vorgehensweisen immer weiter gemindert bis es idealer Weise nicht (gedanklich wie auch real) mehr hervorrufbar sind.

    Hier kann man bei Selektiven Essstörungen bspw. gezielt belastende Emotionen und Situationen auswählen und bearbeiten, die konkret mit der Nahrungsaufnahmen zu tun haben.

    Man kann sowohl das Gefühl der Aversion gegenüber bestimmten Lebensmitteln als auch unangenehmen Geruch / Geschmack oder phobische Reaktionen aufgrund von Farbe oder Optik bearbeiten.

    Diese Herangehensweise hat sich mittlerweile schon vielfach bewährt und ist in diesem Zusammenhang vor allem für ihre gezielte Einsatzmöglichkeit (man kann konkrete Problemherde benennen und behandeln), ihre relativ einfach Durchführbarkeit sowie ihre schnelle Wirkung beliebt.

    Interessant ist, dass die Bearbeitung eines Themas mit Hilfe der hypnotischen Desensibilisierung häufig einen "Domino-Effekt" auslöst und andere Problemherde sich anschließend ebenfalls auflösen. Da im Gehirn / Unterbewusstsein alles miteinander vernetzt ist, ist es also häufig nicht unbedingt notwendig, jeden einzelnen Aspekt separat zu bearbeiten, sondern es hilft oft schon sehr weiter, einen zentralen Aspekt zu bearbeiten, der sich dann anschließend auf andere positiv auswirken kann.

  • Eine weitestgehend sprachbasierte Wachhypnose ist bei Selektiven Essstörungen bei Bedarf ebenfalls anwendbar.

    Gemeint ist hier eine Arbeit, bei der von Seiten des Hypnotiseurs bewusst keine nennenswerte Trance induziert wird (auch nicht indirekt) und die Behandlung weitestgehend im normalen Wachbewusstsein stattfindet, während hypnotische Elemente wie hypnotische Sprachmuster oder Visualisierungen vorsichtig dosiert zum Einsatz kommen.

    Eine solche Vorgehensweise wählt man zumeist bei Klienten, bei denen konkrete Gründe vorliegen, die gegen eine Arbeit mit intensiverer Hypnose sprechen wie bspw. Ängste, Trauma, ungünstiges Setting, ausdrücklicher Wunsch.

    Die Wachhypnose ähnelt häufig einem "normalen therapeutischen" Gespräch, wobei nicht zu unterschätzen ist, dass ein Hypnotiseur a) sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit automatisch unbewusst bzw. je nach Aufgabenstellung auch bewusst in einem gewissen Maß "hypnotisch" verhält und deshalb sicherlich Formulierungen oder Gesprächsinhalte wählt, die auf den Klienten in irgendeiner Form intensiver wirken und b) dass der Klient weiß, dass sein Gegenüber Hypnotiseur ist und schon allein der Arbeitstitel "Wachhypnose" Erwartungen in ihm weckt, die bestimmte hypnotische Prozesse begünstigen.

    Unter anderem deshalb konnten viele Kollegen bei "eigentlich recht unhypnotisch wirkenden" Wachhypnosen überraschend intensive Ergebnisse verzeichnen.

  • Die Aktiv-Wach-Hypnose (Hypnose unter kontinuierlicher Belastung bspw. Radfahren auf einem Ergometer) wird bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen zwar vermutlich nicht allzu häufig eingesetzt, kann aber durchaus interessante Effekte bewirken!

    Bei der Aktiv-Wach-Hynose (AWH) wird eine Trance eingeleitet, während der Klient sich kontinuierlich bewegt. Dies kann für Klienten interessant sein, a) denen es schwerfällt, eine hypnotische Behandlung in Ruhe zu erleben weil sie bspw. unruhig sind oder die Ruhe als belastend empfinden, b) Sportler, die es gewohnt sind, über Bewegung in tranceartige Zustände zu gelangen, c) Klienten, die mit der AWH in der Vergangenheit schon einmal positive Erfahrungen gemacht haben oder d) "experimentelle" Klienten, die einfach einmal testen möchten ob die AWH etwas für sie ist.

    Im Rahmen der AWH können dann verschiedene Hypnose-Behandlungsstrategien wie Suggestexte, Visualisierungen / Imaginationen, Hypnoanalyse etc. durchgeführt werden.

  • Selbsthypnose kann bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen sehr sinnvoll und nützlich sein.

    In sehr vielen Bereichen der Hypnose und Hypnotherapie kann der Klient eine Behandlung durch die Anwendung von Selbsthypnose maßgeblich unterstützen und zeitgleich "Skills" (Fähigkeiten) erlernen, sich zukünftig selbst zu helfen, indem er bspw. übt, belastende Emotionen bewusst selbst zu regulieren.

    Gerade das Bewusstsein, dass phobische Reaktionen und Aversionen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln keine realen Hintergrund haben und dass bei einer Aufnahme dieser Nahrung deshalb keine Gefahr droht, kann durch Selbsthypnose gestärkt und gefördert werden. Wenn die Selektiven Essstörungen auf Stress bzw. Entspannung reagiert, kann der Klient mit Hilfe der Selbsthypnose erlernen, sein Nervensystem zu beruhigen und sich selbst aus belastenden Situationen "herauszuholen".

    Mit Hilfe der Selbsthypnose können Klienten einzelne Hypnose-Anwendungen auch verstärken und zuhause vertiefen. Dies kann die Wirkung einer Behandlung deutlich verstärken und die Therapiedauer signifikant verkürzen.

    Ein sehr interessanter Zusatz-Effekt ist, dass das Unterbewusstsein / Gehirn durch regelmäßige Selbsthypnose oft erlernt, Prozesse die mit der Selbsthypnose trainiert werden sollen, mit der Zeit automatisch durchzuführen. So kann eine regelmäßige Entspannungs-Selbsthypnose im Zusammenhang mit belastenen Situationen (bspw. vor der Einnahme von zuvor problematischen Nahrungsmitteln) dazu führen, dass irgendwann von selbst eine Entspannung als "Abwehrmechanismus" gegen die belastende Situation eintritt und der Klient selbst gar nichts mehr aktiv unternehmen muss, damit der gewünschte Effekt eintritt.

  • Ein Einsatz von Hypnose-CDs oder Hypnose mp3 bzw. anderer entsprechender Audioformate kann bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen ebenfalls in Erwägung gezogen werden.

    Mit Hilfe von Audio-Sitzungen können die Ziele der Behandlung regelmäßig wiederholt und vertieft werden. Dies kann fast jede hypnotische Behandlung unterstützen und intensivieren.

    Es können hierbei sowohl extra für den Klienten erstellte Sitzungen als auch allgemeine Sitzungen (bspw. zur Entspannung oder zur Bearbeitung konkreter Themenbereiche) eingesetzt werden.

    Gerade Entspannungs-Sitzungen haben sich bei Klienten, die unter Stress leiden als regelmäßige Vertiefung, zur Unterstützung der Regeneration und als Training für das vegetative Nervensystem, wieder schneller und intensiver entspannen zu können bewährt.

  • Ideomotorische Anwendungen (Kommunikation mit dem Unterbewusstsein mit Hilfe von Ja / Nein-Signalen über die Finger), werden u.a. aufgrund ihrer geringen Zuverlässigkeit in Bezug auf die Korrektheit ideomotorischer Signale bei der Behandlung von Selektiven Essstörungen nicht allzu häufig eingesetzt, können in manchen Situationen aber bspw. als Convincer unterstützend von Nutzen sein.

  • Kinderhypnose - bei der Hypnose von Kindern wählt man häufig andere Vorgehensweisen als bei der Hypnose von Erwachsene, da Kinder aufgrund anderer Abläufe im Gehirn Hypnose & Trance oft anders verarbeiten.

    Eine hypnotische Behandlung wie bei Erwachsenen ist je nach Reifegrad des Kindes und seiner Reaktion auf die Hypnose und Trance oft ab 10 - 14 Jahren möglich, aber auch bei älteren Kindern sind kindgerechte Techniken oft sehr beliebt. Man sollte also nicht "so früh wie möglich" mit den Erwachsenen-Herangehensweisen arbeiten, sondern eher "so lange wie möglich" mit der (oftmals spielerischen) Kinderhypnose.

    Bei der Kinderhypnose gibt es einerseits die Möglichkeit, mit kindgerechteren Hypnose-Anwendungen zu arbeiten (bspw. auch mit Einsatz von Handpuppen oder Märchen-Trancreisen), andererseits hat sich aber auch eine indirekte Arbeit über die Bezugsperson (statt dem Kind wird bspw. die Mutter hypnotisiert und ihr Unterbewusstsein "beauftragt", die gewünschte Wirkung an das Kind zu "übermitteln") sehr bewährt.

    Da Selektive Essstörungen besonders häufig bei Kindern und jugendlichen vorkommen können, bietet es sich natürlich an, die Kinderhypnose bei entsprechendem Bedarf einzusetzen.

    Hier ist allerdings zu beachten, dass gerade im jüngeren Alter (bis ca. 12 Jahre) SE-Symptome vorkommen (Fokussierung auf bestimmte Nahrungsmittel, Ablehnung bestimmter Nahrungsmittel) können, die nur phasenweise anhalten und häufig wieder innerhalb von 3-6 Monaten "herauswachsen". Mit steigendem Lebensalter ist oft auch eine steigende Toleranz gegenüber bestimmten Geschmacksrichtungen zu beobachten (wer hat als kleines Kind schon gerne Chili, Knoblauch, Oliven oder saueren Hering gegessen?)

    Von einer allzu schnellen Behandlung wenn ein Kind erst seit kurzem bestimmte Nahrungsmittel verweigert, ist also ggf. abzuraten. Selektive Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen sollten vor allem dann behandelt werden, wenn sie a) überdurchschnittlich lange anhalten und b) das Kind sich selbst deutlich von ihnen belastet fühlt und c) aufgrund der Selektiven Essstörungen Mangelerscheinungen oder gesundheitliche Schädigungen drohen weil z.B. zu wenig Vitamine oder zu viel Zucker bzw. Fett aufgenommen werden.

  • Gruppenhypnose wird zur Behandlung von Selektiven Essstörungen i.d.R. eher nicht eingesetzt.

    Vorstellbar wäre aber, dass Praxen, die sich auf die Behandlung Selektier Essstörungen spezialisiereb entsprechende Gruppen-Anwendungen anbieten.

    Klienten mit Selektiven Essstörungen profitieren teilweise auch von Entspannungssitzungen, die sich sehr gut in der Gruppe darstellen lassen. Ebenso könnten sie an allgemeinen Entspannungs-Gruppenhypnose-Angeboten (manche Praxen bieten diese regelmäßig an z.B. für Klienten mit Stress, Schlafstörungen u.ä.) teilnehmen.

    Klienten können dann parallel einzeln in Bezug auf ihre konkreten Probleme Behandelt werden und profitieren ergänzend von der Entspannung und Regeneration, die eine solche Gruppen-Anwendung bieten kann. Interessant ist häufig auch der Preisvorteil, mit dem eine solche Gruppenhypnose bei ausreichend Nachfrage im Vergleich zu Einzelsitzungen angeboten werden kann.

  • Schnellhypnose / Blitzhypnose wird im therapeutischen Kontext seltener eingesetzt, kann aber bspw. als Krisenintervention hilfreich sein.

    Da bei Selektiven Essstörungen eher keine akuten krisen zu erwarten sind, die ein sekundenschnelles Eingreifen erfordert, wird die Blitzhypnose hier vermutlich eher nicht zum Einsatz kommen.

  • Selbstverständlich sind auch noch weitere hypnotische Herangehensweisen und Strategien zur Behandlung Selektiver Essstörungen denkbar (die Hypnose bietet ein sehr großes Spektrum an Techniken und Optionen). Diese sind zumeist aber vor allem Abwandlungen der o.g. oder eine Kombination dieser mit anderen Techniken und Therapiemethoden.

  • Auch das EMDR (eine eigenständige Therapiemethode mit einigen Parallelen zur Hypnose, das alleine, aber auch sehr in Kombination mit Hypnose eingesetzt werden kann - weitere Infos siehe Ausbildung EMDR) hat sich in den letzten Jahren sehr bei der Behandlung Selektiver Essstörungen bewährt.

    Mit Hilfe des EMDR kann man sehr konkret an belastenden Emotionen und Situationen arbeiten und es gibt auch diverse Eigenanwendungen (vergleichbar mit der Selbsthypnose, allerdings bewegungsorientierter), die Klienten in konkreten Belastungssituationen im Alltag einsetzen können.

  • Meditation oder Achtsamkeitstraining können den Klienten unterstützen, sich innerlich zu stabilisieren und gezielt zur Ruhe zu kommen - dies kann auch dazu beitragen, Selektive Essstörungen zu lindern.

  • Kombination von Hypnose und Verhaltenstherapie - die Verhaltenstherapie ist eine weit verbreitete und gut erforschte Therapiemethode (bzw. ein ganzes Spektrum einzelner Methoden), die sich sehr gut mit der Hypnose kombinieren lässt. Im Grunde sind Elemente der Verhaltenstherapie in fast allen Therapie- und Coachingmethoden wiederzufinden. Viele Kollegen berichten, dass die VT durch Hypnose häufig intensiviert und beschleunigt wird, umgekehrt kann die VT dazu beitragen, die Wirkung der Hypnose leichter in den Alltag zu übertragen.

    Die Verhaltenstherapie bietet sich an, um förderliche Aktivitäten und Ziele in den Alltag zu integrieren und um lösungsorientierte Behandlungskonzepte zu entwickeln.

    Für die Behandlung von Selektiven Essstörungen existieren konkrete verhaltenstherapeutische Konzepte, die sich seit vielen Jahren bewährt haben. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Wirkung dieser Konzepte sich mit Hypnose noch intensivieren lässt.

    In einer speziellen Ausbildung Verhaltenstherapie, die wir auf die Bedürfnisse von Hypnotiseuren und Hypnotherapeuten abgestimmt haben, die die VT kombiniert mit Hypnose einsetzen möchten, erlernen Sie die wichtigsten und effektivsten verhaltenstherapeutischen Herangehensweisen für Ihre Praxis. Die darin enthaltenen Konzepte lassen sich ebenfalls sehr gut bei der Behandlung Selektiver Essstörungen einsetzen.

  • Es gibt eine Auswahl an weiteren mit der Hypnose kombinierbaren Therapien bei selektiven Essstörungen. In Frage kommen bspw. Akupunktur, Homöopathie, Biochemie nach Schüssler u.v.m. Die Hypnose lässt sich erfahrungsgemäß sehr gut mit anderen Therapien kombinieren und es können sich dabei sehr interessante und intensive Synergie-Effekte ergeben.

  • Auch eine Behandlung Angehöriger von Betroffenen Selektiver Essstörungen kann sinnvoll sein - Wenn ein Mensch Probleme hat, belastet dies häufig auch sein Umfeld.

    Bei Selektiven Essstörungen leiden häufig bspw. auch Eltern betroffener Kinder und Jugendlicher, aber auch Partner über lange Zeit mit.

    Es kann daher hilfreich sein, diese in den Behandlungsprozess mit einzubeziehen, a) um sie auf die Veränderungen "einzustimmen" und b) damit sie selbst das Erlebte der Vergangenheit besser verarbeiten können.

    Angehörige kommen oft gar nicht von selbst auf die Idee, dass für sie eine therapeutische Unterstützung ebenfalls interessant sein könnte - wenn man sie ihnen aber konkret anbietet, erkennen sie oft schnell, wie gut es ihnen täte, auch selbst einmal Unterstützung zu erhalten und an ihren eigenen Bedürfnissen zu arbeiten.

    Für die Arbeit mit Angehörigen sollten aus den Behandlungsmöglichkeiten der Hypnose jene ausgewählt werden, die für die jeweils individuelle Situation und Aufgabenstellung (Frust, Ängste, Stress, Ärger, Hilflosigkeit etc.) geeignet sind.

  • Generell sollte eine Hypnose-Behandlung natürlich immer in ein angemessenes Setting eingebettet sein, das es erlaubt, die Behandlung zu individualisieren bzw. auf Reaktionen und Bedürfnisse des Klienten zu reagieren. Es sollte dabei auch immer auf medizinische und psychotherapeutische Aspekte außerhalb des Themas geachtet werden. Möglicherweise hat bspw. eine belastende Lebenssituation, eine emotionale Krise oder eine vollkommen andere Erkrankung Einfluss auf das zu behandelnde Thema. Dann sollten auch diese selbstverständlich angemessen beachtet und behandelt werden.

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