Kaffee kann die Hypnose stören

Kann Kaffee die Hypnose stören?

Kaffee und Hypnose?

Kaffee und Hypnose?

Eigentlich weiß jeder, dass Kaffee anregend wirkt und eigentlich sollte es auch nur logisch sein, dass ein anregendes Getränk, das viele Menschen zu sich nehmen, um im Alltag "fitter" und "wacher" zu werden und um sozusagen "Alltagstrancen" zu verhindern nicht so richtig zur Hypnose passt...

Dennoch ist der Kaffee in unserer Gesellschaft etwas so selbstverständliches und alltägliches und wird teilweise auch einfach als Aspekt der Gastlichkeit oder der geschäftlichen Höflichkeit ("Darf ich ihnen erstmal einen Kaffee anbieten?") angesehen, dass viele Menschen sich überhaupt keine Gedanken darüber machen ob und in welche Situationen Kaffee besser vermieden werden sollte.

In manchen Situationen ist es aber auch selbstverständlich, dass kein Kaffee eingenommen werden darf:

  • Vor Narkosen

  • Vor Blutabnahmen oder anderen medizinischen Untersuchungen, die nüchtern stattfinden sollen

  • Bei Ein- und Durchschlafstörungen

  • In den meisten Tai-Chi und Yoga-Schulen

Und dies hat auch einen guten Grund: Kaffee verfälscht die Blutwerte bzw. verändert die Aktivitäten der Organe im Körper (Puls erhöht sich, Nieren haben mehr zu verarbeiten usw.), Kaffee regt an und verhindert das Loslassen bei meditativem Sport und bei Schlafstörungen liegt es auf der Hand, dass es nicht gut sein kann, zusätzliche Wachmacher zu sich zu nehmen.

Doch wie verhält es sich nun mit der Hypnose?
Hat Kaffee auch auf sie einen Einfluss?

Um diesem Sachverhalt genauer auf den Grund zu gehen, haben wir bei TherMedius im Rahmen von Seminaren und in unseren Praxen eine Reihe von Tests durchgeführt, indem wir eine Vielzahl von Menschen jeweils einmal unter Einfluss von Kaffee und einmal Kaffee-frei (an diesem Tag noch gar keinen Kaffee getrunken) hypnotisiert haben und in diesem Rahmen verglichen haben, wie sich die Trancefähigkeit bzw. Trancetiefe / Tranceintensität bei gleichartigen Hypnose-Induktionen unterscheidet.

Die Ergebnisse waren eindeutig:

  • Im Durchschnitt war die Trancefähigkeit der Probanden ohne Kaffee deutlich besser, das heißt, sie gingen schneller, tiefer und intensiver in Hypnose

  • Probanden, die zuvor mit Kaffee nur sehr schwer bzw. fast gar nicht in Trance gingen, erreichten mehrheitlich ohne Kaffee erkennbar intensivere Tranceergebnissen, einigen gelang es, ohne Kaffee überhaupt das erste mal eine Trancetiefe zu erreichen, die über eine leichte Wachtrance hinausging

  • Die Empfänglichkeit für Blitzhypnose war erkennbar gesteigert. Probanden, die zuvor kaum auf Schnellinduktionen reagierten waren ohne Kaffee deutlich leichter mit Blitzhypnose in Trance zu bringen

  • Probanden, die zuvor mit Kaffee schon akzeptable Trancetiefen relativ problemlos erreichten, erreichten durchschnittlich noch deutlich tiefere Trancen

  • Die Intensität interaktiver Anwendungen in Hypnose, bei denen der Klient innere Bilder empfangen soll (wie bspw. Reinkarnationstherapie oder analytische Hypnose) erhöhte sich ohne Kaffee drastisch - auch Probanden, die zuvor mit Kaffee Schwierigkeiten hatten, in Trance überhaupt innere Bilder oder Informationen wahzunehmen, nahmen nun deutlich mehr war und Probanden, die schon gute Wahrnehmungen hatten, konnten noch erkennbare Verbesserungen erreichen

Insgesamt zeigte der Test also: Kaffee hemmt die Trancefähigkeit, vermindert die Intensität der Hypnose und kann im ungünstigsten Fall sogar dafür sorgen, dass ein Klient gar keine Trance erreicht.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch folgende Beobachtungen:

  • Probanden, die ansonsten im Alltag sehr viel Kaffee zu sich nehmen profitieren zumeist deutlich vom Kaffee-Verzicht. Ein reines "Einschränken" des Kaffee-Konsums (z.B. 1 Tasse statt 3 Tassen vormittags) bringt allerdings nur wenig bis gar nichts, denn auch bei Gewohnheits-Kaffeetrinkern kann schon eine Tasse genügen, um die Trancefähigkeit massiv zu beeinträchtigen.

  • Die Trancefähigkeit steigt wieder, je länger die Einnahme des Kaffees her ist. Die Zeit, die benötigt wird bis ein Proband nach Einnahme einer Tasse Kaffee benötigt um wieder die Trancefähigkeit zu erreichen, die er "nüchtern" hätte schwankt von Mensch zu Mensch aber sehr und es ist leider nicht möglich, eine feste Zahl in Stunden zu empfehlen. Die besten Ergebnisse konnten erzielt werden, wenn der Proband am betreffenden Tag noch keinen Kaffee zu sich genommen hatte, also seit dem letzten Kaffeegenuss mindestens eine Nacht Pause lag.

Insgesamt kann also gesagt werden, dass die Hypnose ohne Kaffee erkennbar besser wirkt.

Tipps für den Umgang mit Kaffee in der Praxis

Welche Tipps sich aufgrund der oben genannten Erkenntnisse für Hypnotiseure und Hypnosetherapeuten ergeben liegt eigentlich auf der Hand:

  • Bieten Sie Ihren Klienten vor der Hypnose keinen Kaffee an. Auch wenn es Ihnen bisher aus Gastfreundschaft wichtig war - machen Sie sich bewusst, dass Sie Ihrem Klienten damit eher schaden als nutzen.

  • Bieten Sie den Klienten idealerweise auch im Anschluss an die Hypnose keinen Kaffee an, da die Hypnose i.d.R noch etwas Zeit benötigt, um einzuwirken und Kaffee sich auch auf diesen Prozess störend auswirken könnte.

  • Weisen Sie Ihre Klienten schon im Vorfeld (z.B. bei der Terminvereinbarung) darauf hin, dass Sie am Tag der Hypnosesitzung keinen Kaffee zu sich nehmen sollen - auch nicht im Anschluss.

  • Weisen Sie Ihre Klienten darauf hin, dass Sie den Kaffee nicht durch andere Stimulanzien (Schwarztee, Energydrinks, Koffeintabletten o.ä. ersetzen sollen)

  • Trinken Sie (der Sie ja nicht von der Kaffee-Abstinenz betroffen sind und den Kaffee vielleicht ab und an benötigen um an einem langen Hypnose-Tag eben nicht in Trance zu gehen ;-) ) im Gegenwart des Klieten auch keinen Kaffee und sorgen Sie möglichst dafür, dass es in Ihrer Praxis nicht nach Kaffee riecht - dies würde den Kaffee-Verzicht erschweren und den Klienten wenn er ein starker Kaffeetrinker ist ggf. "quälen"

Was ist mit Schwarztee?

Da Schwarztee ähnlich wirkt wie Kaffee, sollte auch auf ihn verzichtet werden.
Auch Pfefferminztee wirkt anregend und sollte im Zweifel vermieden werden (siehe Homöopathie).
Bei grünem Tee hängt es von der individuellen Bekömmlichkeit ab.

Andere Teesorten (Früchtetee, Kamillentee, Hagbuttentee, verschiedene Kräutertees) haben sich als unproblematisch erwiesen.

Selbstverständlich gelten alle diese Beobachtungen auch für Koffeinhaltige Energy-Drinks!

Was ist wenn der Klient nicht verzichten möchte?

Viele Leser haben jetzt sicherlich Sätze in den Ohren wie "Ein Tag ohne Kaffee geht für mich einfach nicht..." oder "Ich trinke schon seit 30 Jahren soundsoviel Tassen Kaffee am Tag - das bei mir garnichts aus..." oder "Wie soll ich denn dann vor der Sitzung den Arbeitstag überstehen...".

Wenn ein Klient das so sieht, ist es seine Entscheidung.
Kaffee macht die Hypnose ja auch nicht immer komplett wirkungslos - er hemmt sie in vielen Fällen nur. Ob der Klient zu denjenigen gehört, die durch Kaffee schlechter hypnotisierbar sind oder ob die Wirkung der Hypnose bei ihm eingeschränkt wäre, ist im Vorfeld nicht einschätzbar. Man müsste es einmal mit und einmal ohne Kaffee probieren, um dazu etwas sagen zu können (was die meisten Klienten schon aus Kostengründen vermutlich nicht wollen würden).

Der Verzicht auf den Kaffee ist eine reine Präventiv-Maßnahme, die bei einem prozentual hohen Anteil der Menschen einen konkreten Nutzen mit sich bringt. Das sollte der Klient wissen und dann für sich selbst einschätzen, wie er mit dieser Information umgeht, denn:

Der Klient ist es, der die Hypnose-Behandlung wünscht und er ist es auch, der sie bezahlt - damit ist auch er letztenendes der Leidtragende, wenn die Wirkung der Hypnose durch den Kaffee gemindert ist und er deshalb weniger von der Behandlung profitiert oder mehr Termine benötigt, um ein gewünschtes Behandlungsziel zu erreichen.

Weisen Sie Ihn also auf diese Sachverhalte hin und akzeptieren Sie seine diesbezügliche Entscheidung.

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